Publikationen der Inititative Heidelberger Stolpersteine
Heidelberger Miniaturen
Die Heidelberger Stolperstein-Initiative gibt unter dem Titel „Heidelberger Miniaturen“ eine kleine Buchreihe heraus, in deren Rahmen Leben und Werk einiger der Menschen genauer betrachtet werden, für die wir Stolpersteine verlegt haben.
Band 1: Anna und Clara Hamburger
Zwei außergewöhnlichen Schwestern ist dieser 1. Band der Heidelberger Miniaturen gewidmet; den Zwillingsschwestern Anna und Clara Hamburger, die im Oktober 1940 mit 300 weiteren Heidelberger Jüdinnen und Juden nach Gurs verschleppt wurden. Da war diesen aus einer jüdischen Kaufmannsfamilie stammenden und in Breslau aufgewachsenen Frauen Heidelberg längst zur Heimat geworden. Seit 1933 durch ein unmenschliches Regime immer mehr ihrer existenziellen Grundlage und ihrer bürgerlichen Rechte beraubt, verloren sie zuerst ihre Arbeit und 1939 schließlich auch ihre Wohnung, sie mussten in ein sogenanntes Judenhaus ziehen. Aber dieser Band erzählt nicht nur über Entrechtung und Verfolgung dieser beiden bemerkenswerten Frauen, sondern auch darüber, wie sie sich mutig das Studium an der Universität und ihre Stellung im Beruf erkämpft haben; sie leisteten Pionierarbeit. Anna war die erste Professorin an einer badischen Schule, Clara gehörte zu den ersten Frauen, die von der Naturwissenschaftlichen Fakultät in Heidelberg promoviert wurden.
Gisela Boeck: Anna und Clara Hamburger –
Zur Erinnerung an zwei beeindruckende jüdische Frauen und
Pionierinnen in der Wissenschaft
Heidelberg 2023: Kurpfälzischer Verlag, 96 Seiten, ca. 20 SW.-Abb.
9,90– Euro
ISBN 978-3-924566-74-6
Band 2: Siegfried Seidemann. Architekt in Heidelberg
Der 2. Band der Reihe Heidelberger Miniaturen ist einem vergessenen Heidelberger Architekten gewidmet. Siegfried Seidemann hat in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts viele Wohnhäuser und einige Geschäftshäuser in Heidelberg und im Umland gebaut. Auch die Synagoge in der Großen Mantelgasse hat er 1913/14 umgebaut, sie wurde in der Pogromnacht 1938 verwüstet und zerstört. Der Autor Volker von Offenberg hat sich auf die Spuren des vielseitig beschäftigten Architekten begeben und konnte viele seiner eleganten und großzügig gebauten Häuser ausfindig machen – auf vielen hat er sogar seine Signatur hinterlassen. 2022 wurden für Siegfried Seidemann und seine Familie Stolpersteine vor seinem Haus in der Kleinschmidtstraße 23 verlegt, von hier wurde Siegfried Seidemann am 22. Oktober 1940 nach Gurs deportiert. Bis Dezember 1941 war er in Frankreich interniert, schließlich gelang ihm die Flucht in die USA. In seinem Beruf konnte er dort nicht mehr Fuß fassen, um zu überleben arbeitete er in New York als Liftboy, da war er Mitte 60.
Volker von Offenberg: Siegfried Seidemann. Architekt in Heidelberg
Schlesien, Heidelberg, Lager Gurs, New York
Lebensstationen
Heidelberg 2023: Kurpfälzischer Verlag, 72 Seiten, ca. 36 SW.-Abb.
9,90– Euro
ISBN 978-3-910886-03-2: Kurpfälzischer Verlag
Stolpersteine in Heidelberg
Die Initiative Stolpersteine Heidelberg hat im Jahr 2015 das Buch „Stolpersteine in Heidelberg“ herausgegeben.
152 Stolpersteine erinnerten damals bereits in Heidelberg an Bürger und Bürgerinnen, die während der NS-Zeit verfolgt, vertrieben, ermordet worden sind: an Juden, Homosexuelle, politisch Verfolgte, Zeugen Jehovas und "Euthanasie"-Ermordete. In diesem ersten Band wird von 120 Einzelschicksalen berichtet. Soviele Steine wurden von 2010 bis 2015 in dieser Stadt verlegt. Mitglieder der Initiative, Schüler und Studierende der Universität Heidelberg erarbeiteten die gut recherchierten Beiträge. Die Biografien werden ergänzt durch Exkurse zu speziellen Themen, die Heidelberg betreffen, durch eine Zeittafel, die die Ereignisse und Verfolgungsmaßnahmen in Heidelberg aufzeigen sowie durch verschiedene Register (Personen-, Straßen- Geburtsort- und Ortsregister).
Initiative Stolpersteine Heidelberg (Hg): Stolpersteine in Heidelberg, Band 1
Heidelberg 2015: Kurpfälzischer Verlag, 192 S., über 100 Abb. Broschur 23 x 16
cm,
Ladenpreis 15,00 Euro
ISBN 978-3-924566-65-4
Anfang April 2022 erschien der zweite Band „Stolpersteine in Heidelberg 2017 - 2021“
Seit 2010 werden in Heidelberg Stolpersteine verlegt. Mittlerweile erinnern mehr als 270 Stolpersteine in dieser Stadt an Menschen, die während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, vertrieben, ermordet worden sind: an Juden, Homosexuelle, politisch Verfolgte, Zeugen Jehovas und „Euthanasie“-Ermordete.
Für den zweiten Band „Stolpersteine in Heidelberg“ haben die Autorinnen und Autoren Biografien von 125 Personen recherchiert, für die Stolpersteine in fast allen Heidelberger Stadtteilen verlegt worden sind. Ihre Lebens- und Leidensgeschichten sind in diesem Band nachzulesen. Ergänzt werden sie durch Exkurse zu speziellen Themen, die Heidelberg betreffen, durch eine Zeittafel, die die Ereignisse und Verfolgungsmaßnahmen in Heidelberg aufzeigen sowie durch ein Personen- und Straßenregister.
Initiative Stolpersteine Heidelberg (Hg): Stolpersteine in Heidelberg, Band 1
Heidelberg 2022: Kurpfälzischer Verlag, 264 S., über 150 Abb., Broschur 23 x 16 cm,
Ladenpreis 19,80 Euro
ISBN 978-3-924566-80-7