Zähringerstraße 15, 69115 Heidelberg

      

         Jeanette Schneider und Adele Bock

         Jeanette „Nanny“ Schneider  (1868 - 1968)

         Adele Bock  (1874 – ?)

 

Jeanette „Nanny“ Schneider, geb. Bock, wurde am 13.11.1868 in Heidelberg geboren. Sie war die Schwester von Adele Bock, geb. am 22.3.1874, Paula Bock, geb. 1875, und der Brüder Isidor, geb.1871, und Moritz, geb. 1872. Sie lebte seit 1921 in Heidelberg, wohin sie nach dem Tod ihres Ehemannes, des Chemikers Dr. Richard Schneider (1.10.1862 – 25.9.1920), aus Uerdingen zurückgekehrt war. Zunächst wohnte sie in der Goethestraße 16 zusammen mit ihren beiden Schwestern, ab 1929 in der Kronprinzenstraße 18 (der heutigen Dantestraße). Seit 1939 wohnten die beiden Schwestern Jeanette und Adele in der Zähringer­straße 15.

Am 22.10.1940 wurde Jeanette Schneider mit ihrer Schwester Adele nach Gurs deportiert und am 25.11.1941 in einem Lager bei Marseille interniert. Nach einer Odyssee über Noé am 15.11.1942 und Masseube am 31.8.44 gelang ihr zu unbekanntem Zeitpunkt nach der Befreiung Frankreichs die Auswanderung in die USA. Dort starb sie im Januar 1968 in Newark/New Jersey in ihrem hundertsten Lebensjahr.

Adele Bock, geb. am 22.3.1874 in Heidelberg, lebte von 1913 bis 1939 in der Goethestraße 16. Dort hatten auch ihre Mutter Betty, geb. Guttenstein (1848-1916), ihr Bruder Isidor (1871-1917) und bis 1937 auch ihre Schwester Paula gewohnt. Diese war aber schon 1899 in die USA ausgewandert und wohl nur vorübergehend wieder in Heidelberg. Adele wohnte bei der Volkszählung 1939 mit ihrer Schwester Jeanette Schneider zur Miete in der Zähringerstraße 15.

Am 22.10.1940 wurde sie mit ihrer Schwester nach Gurs deportiert und blieb dort bis zur Befreiung des Lagers am 31.8.1944. Nach Lageraufenthalten in Nexon, Masseube und Marseille fand sie einen Wohnsitz in Lacaune (Tarn) und wanderte 1946 in die USA aus. Über ihr weiteres Leben dort ist nur bekannt, dass sie 1961 in Brooklyn lebte.